14. November 2022
Für diesen Novemberabend hatte sich die Steuergruppe der Schule, welche diesen Abend organisierte, etwas Spezielles ausgedacht. Wie immer wieder erwähnt werden alle unsere Kinder an der Schule Lauerz während mindestens vier Lektionen pro Woche an sogenannten ausserschulischen Lernorten draussen unterrichtet. Einer dieser Lernorte, nämlich das Waldschulzimmer im Auliwald, war das Ziel des Abends.
Warm eingepackt trafen wir uns alle vor dem Schulhaus. Nachdem das Programm bekannt gegeben wurde, packten alle mit an, um einiges an Material in den Wald zu tragen. Dies läuft jeweils mit den Schulkindern ähnlich ab. Einige bekamen gleich schon mal einen Zettel mit einer Aufgabe, mit der man sich auf dem Hinweg gedanklich beschäftigen konnte. Auch dies wird mit den etwas älteren Kindern so praktiziert. Natürlich blieb auf dem kurzen Spaziergang auch Zeit sich zu unterhalten oder sich Hilfe bei seiner Aufgabe zu suchen.
Im Auliwald angekommen, stellte uns Linda Rufener, Lehrperson der Unterstufe, das Waldschulzimmer vor und erklärte uns wie so ein Morgen mit den 1./2. Klässler in etwa abläuft.
Viele Rituale, welche sonst im Klassenzimmer stattfinden, haben auch im Waldschulzimmer ihren festen Platz. So wird das Morgenritual anstatt im Kreis im Schulzimmer auf dem Waldsofa abgehalten. Auch im Wald haben die Kinder einen festen Platz wo sie sich zum Arbeiten zurückziehen können. Anfang Schuljahr kann sich jedes Kind einen eigenen Lieblingsbaum aussuchen und dieser Standort ersetzt dann quasi übers Jahr das Pult. Ebenso gibt es Regeln und Ämtli im Wald. So Beispielsweise das Feuer-Ämtli, bei welchem zwei Kinder für das entfachen und löschen des Feuers, sowie die Zubereitung des Pausentees, zuständig sind.
Nachdem wir unsere Lösungen der uns zuvor zugeteilten Aufgabe kurz präsentieren konnten, wurden wir in vier Gruppen aufgeteilt. An vier Standorten im Wald hatte jede Stufe mit je zwei LP verschiedene Aufgaben vorbereitet. Und schon bald wurden Fischerruten gebastelt, Blätter, Steine und Hölzer zusammengesucht und man hörte sogar einzelne Gesänge und Gedichte. So konnten wir hautnah erleben wie so ein Unterricht draussen beispielsweise abläuft. Super, wie alle mitgemacht haben.
Derweil wurde ein Lagerfeuer angefacht und wir konnten nach unserem Parcours zur Belohnung Würste bräteln und eine feine Gerstensuppe geniessen. Auch der Glühwein passte wunderbar in diese Stimmung. So kam auch der gemütliche Teil nicht zu kurz und es wurde noch lange diskutiert, gelacht oder einfach die friedliche Atmosphäre auf dem Waldsofa am Feuer genossen.
Auf meinem Zettel stand, dass draussen Unterrichten die Beziehung zwischen Lehrperson und Kinder stärkt. Eine Begründung dafür: das gemeinsame Erleben in einer anderen Umgebung bei Wind und Wetter ermöglicht einen neuen Umgang miteinander. Auch nach diesem Abend bin ich überzeugt, dass dies ebenso auf uns Erwachsene untereinander zutrifft.
Ein herzliches Dankeschön allen Mitwirkenden für den toll organisierten Abend und ebenfalls ein grosses Dankeschön an Waldbesitzer Benno von Rickenbach. Schön, dass die Schule Lauerz das Waldstück für ihren Unterricht benutzen darf.
Annalies Bürgi